Dazu eingeladen waren vom THW 8 Regionalbereiche und deren unterstellte 12 Fachgruppen Elektroversorgung sowie deren Spezialausrüstung in Form von Netzersatzanlagen (NEA).
Die Anreise startete für uns um 17.00Uhr im Ortsverband Groß-Umstadt, von dort aus wurde mit LKW-Ladebordwand, 200kVA NEA und MTW, sowie insgesamt 6 Helfern nach Oberursel-Stierstadt zur Fa. Barth Galvanik verlegt. Sämtliche Fachgruppen konnten ihre LKWs und NEAs über Nacht abstellen. Anschließend verlegten alle Helfer mit ihren MTWs in das zur Unterkunft bereitgestellte Hotel. Im Hotel selbst gab es Abendessen, eine Besprechung der Gruppenführer über den Einsatzauftrag und ein kurzes, geselliges Miteinander.
Bereits um 5:00 Uhr startete der Tag mit einem ausgiebigen Frühstück, um 5:45 Uhr wurde wieder zu den LKWs zurückverlegt und entsprechend des Einsatzauftrages zu den Feuerwehren vor Ort im Hochtaunuskreis verlegt. Die Fachgruppe Elektroversorgung aus Groß-Umstadt wurde hierbei der Feuerwehr in Schmitten-Arnoldshain unterstellt, wo wir gegen 7 Uhr vor Ort eintrafen.
In Schmitten-Arnoldshain gab es eine kurze Begrüßung mit den verantwortlichen der Feuerwehr, der Einsatzauftrag dieser Übung lautete, das örtliche Altenheim mit Strom zu versorgen. Dazu konnten wir die Netzersatzanlage an der Trafostation in der Nähe des Altenheims auf einem Parkplatz in Stellung bringen. Die Kabelverbindung mit der Trafostation wurde bis auf den letzten Meter hergestellt und die Last des Altenheims mit 3 Lastwiderständen a 30kW simuliert. Die Verbindung mit den zwei Lastwiderständen wurde über einen Baustromverteiler hergestellt, der dritte Lastwiederstand wurde direkt an der NEA angeschlossen. Über eine Laterne an der Trafostation konnte die Erdung des NEAs mit niedrigen 1,6 Ohm hergestellt werden, sodass schnell von der Betriebsart „Isolationsüberwachung“ in die Betriebsart „Nullung“ gewechselt werden konnte. Dies ist wichtig, um bei einer Einspeisung die Ausfallsicherheit im Fehlerfall zu erhöhen. Einzelne Fehlerstromereignisse im Altenheim können so nicht zu einer kompletten Abschaltung der Einspeisung führen. Nachdem um 8 Uhr der Aufbau beendet wurde, gab es bei der nahegelegenen Unterkunft der Feuerwehr Schmitten-Arnoldshain eine kleine Kaffeepause und eine Besichtigung des Feuerwehrfuhrparks und -ausrüstung. Anschließend wurde die Zeit genutzt, um mit den neuen Helfern in der Fachgruppe Elektroversorgung die Prüf- und Messmittel praktisch zu erklären und deren Einsatz zu üben. Diese führen Spannungsmessung, Isolationsprüfung, Schleifenprüfung, Auslösestromtest der Leitungsschutzschalter, sowie das Testen von RCD (FI) mit Zeit und Auslösestromtest eigenständig durch. Das Verstehen der Messergebnisse im Kontext der gemessenen Baugruppen des Baustromverteilers stand im Vordergrund.
Während der Übung wurden Feuerwehrleute, interessierte Anwohner und die Bürgermeisterin von Schmitten inkl. Entourage über die Art und Weise, technischen Hintergrund und den aktuellen Stand der Eispeisung vom Gruppenführer Eric Reubold unterrichtet.
Die Übung für die Fachgruppe Elektroversorgung wurde gegen 13 Uhr beendet. Anschließend ging es zum Sammeln und zur Kraftstoffversorgung mit den anderen Fachgruppen zurück zur Fa. Barth Galvanik in Oberursel-Stierstadt. Hierbei verspätete sich der Tankwagen mit dem Diesel um ca. 1 ½ Stunden. Dadurch war die Fachgruppe erst wieder gegen 17 Uhr am Samstag im OV.
Während der Übungsdauer wurde durch die Netzersatzanlage eine Energie von ca. 496kWh erzeugt.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmal bei allen Beteiligten, insbesondere dem Landkreis Hochtaunus für die Unterbringung und für die hervorragende Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Schmitten-Arnoldshain und der Regionalstelle Frankfurt bedanken. Für den November 2024 wurde von der Regionalstelle Frankfurt schon jetzt eine weitere übergreifende Übung in Aussicht gestellt.